Drahthaarvizsla von Haus Schladern

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Die Geschichte, das Wesen der Rasse Magyar Vizsla

Ein anonymer Schreiber des Königs Adelbert III von Ungarn (1235-1270) erzählt in Berichten von der Herkunft und den Wanderungen der Magyaren, dass diese, wenn sie sich nicht der Viehzucht widmeten, traditionell ausgiebig jagten. Während dieser Zeit besaßen sie Lagerhunde, Wachhunde, Hütehunde, Zughunde und die gelben Vizslas. Unter den früheren Zeichnungen des Vizsla befinden sich die aus der  „Bécsi Képes Krónika“ (Wiener illustrierte Chronik), die 1357 von Karmelita barátok (Karmeliter Mönchen/Ordensbrüdern) auf Anordnung des Königs Lajos des Großen von Ungarn erstellt wurde. Drei Zeichnungen zeigen den Vorläufer des uns bekannten Vizsla. Die dritte Skizze ist eine stark verbesserte Variation der ersten beiden. Sie zeigt den Vizsla bei der Falknerei. Nach übereinstimmender Meinung ungarischer Gelehrter ist dieser Vogelhund durch die Magyaren in die Ebenen Ungarns gekommen, als diese von den großen Steppen Russlands kamen. Zweifelsohne wurde dieser Ur-Vizsla mit anderen Hunderassen und Jagdhunderassen gekreuzt. Offensichtlich jedoch wurden diese Kreuzungen mit dem ursprünglichen Vizsla zurückgezüchtet, denn alle anderen Jagdhunde haben einen schwarzen Nasenschwamm, nur die des Vizsla ist fleischfarben. Der Vizsla ähnelt sogar heute noch in der Farbe und im Haarkleid den helleren Wildhunden der russischen Steppen.

Vor dem Gebrauch der Feuerwaffen wurden von den Jägern Spürhunde benutzt, um Flugwild zu suchen, das dann mit Netzen oder dem Falken gefangen wurde. Dieses ist belegt durch folgende historische Begebenheit: Michael Komlóssy schreibt am 15. Aug.1515 seinem jüngeren Bruder: “Weiterhin bitte ich Dich, lieber Bruder, um einen guten Wachtelhund (Vizsla). Ich bitte um einen guten Hund, denn mein Ritter, János Kocsis, ist ein guter Falkner, er hat bei dem Falkner Kristof Krassnay und dem Vogeljäger Ferened gelernt:“(Zitat aus Lampert: Alte Briefe Nr. 203, aus dem nationalen ungarischen Ungarischen Staatsarchivs) Weiterhin schreibt 1563 János Gyulay an Kristof Batthyányi:“Wir wissen, dass Eure Lordschaft auch kleinere Greife besitzt. Wir wären dankbar für ein oder zwei Falken. Am meisten geschätzt würde aber ein Vizsla-Hund mit guter Nase, ein Verlorenbringer. (Originaltext:„unum canem odorarium vulgo fyrjre való wyzslath…”Aus dem Archiv des Grafen Batthyány von Körmend, Katalogseite 117.)Joseph Budenz schreibt in seinem ungarisch-ugrisch vergleichenden Wörterbuch :“ Das Wort Vizsla hat seinen Ursprung in einem Ortsnamen und kommt sehr wahrscheinlich aus dem Finno-Ugrischen.“

Es gibt auch diesen alten Stamm in dem nord-russischen Wort „Vesenez“. Es ist ein Begriff aus dem 16.ten oder 17ten Jahrhundert. Ursprünglich wurde es als Adjektiv benutzt, wie z.B. Jagd-Hund oder Such-Hund.Ungefähr in der Zeit von 1860-1914, als die Jagdmöglichkeiten (und der Wildbesatz) durch die zunehmende Zivilisation und Bevölkerung geschmälert wurde, führte die ungarische Aristokratie Damwild und Fasanen ein, um den Wildbesatz für den Jagdsport zu verbessern. Englische und mährische Jagdherren wurden als „Eleganz“ zur selben Zeit heimisch. Die ausländischen Jäger brachten ihre eigenen Retriever mit, die mit der Zeit mit dem gelben Vizsla gekreuzt wurden.

Der Jäger und Züchter Zoltán Hanvay importierte 1880 englische Pointer, ein anderer, Julius Barczy de Barczyhaza, kaufte irische Setter. Diese Hunde wurden absichtlich mit Vizslas gekreuzt, die Welpen an ihre Freunde abgegeben.

Larousse enciklopédia:
vizsla [vizsgál]  I. fn A vadat szimatjával felkutató, hosszú lábú, lógó fülű vadászkutya. II. mn Fürkésző, kutató (tekintet).

Larousse enciklopédia

vizsla [vizsgál forschen, beschauen]  Das Wild durch Geruch aufforschender, langbeiniger, Jagdhund mit Hängeohren. II. forschender Blick

Diese beiden Männer führten das erste, nahezu vollständige Zuchtbuch der Vizslas. Die Nachkommen dieser Hunde sind die unmittelbaren Ahnen unserer heutigen Vizslas.Die erste Suchen-Vereinigung für den Vizsla wurde 1881 gegründet, die erste Suche fand 1882 statt, auf der Donauinsel Monostor in der Nähe von Budapest. Die sehr geringe Beteiligung an der Suche im folgenden Jahr machte eine Kontroverse in der Jägerschaft deutlich: Die Mehrheit was der Meinung, dass diese Insel-Feldsuche nicht vergleichbar sei mit den tatsächlichen Bedingungen und Anforderungen einer Jagd im Inland. Diese Streit führte dazu, dass der Suchenort 1886 nach Szécsény in die Grafschaft Vas verlegt wurde. Dort siegte die Hündin Lind von John Tulok vor dem Rüden Lord of Hansa, der von dem englischen Trainer Barwing geführt wurde.Im November 1916 erfolgte in dem ungarischen Jagdmagazin „Nimród“ und von dem Vizsla-Registrator Dr. Tibor Thuróczy der Aufruf, den reinblütigen Vizsla vor dem Aussterben zu retten. Th. erinnerte daran, dass in der Vergangenheit in jedem Herrschaftshaus Vizslas lebten, aber durch die Vorliebe für fremdartige Dinge, der Hund im dritten Viertel des 19ten Jahrhunderts mit zu vielen fremden Blutlinien gekreuzt worden ist.

Dieser Artikel bewirkte eine positive Beurteilung vieler ungarischer Jäger, die bei den englischen und deutschen Hunden nicht die Eigenschaften fanden, die bei den traditionellen Jagdbedingungen nötig sind. Viele Jäger erinnerten sich auch an die Lobreden ihrer Väter bezüglich des Vizslas. Ergänzende Kommentare wurden in Jagdjournal veröffentlicht, dessen Herausgeber, lovag (Ritter) Béla Kerpely, ein begeisterter Vizsla-Anhänger war. Im selben Jahr gründete die Vereinigung ungarischer Jäger, eine Abteilung für Hunde, die die Federführung bei der Rettungsaktion des Vizsla übernahm.

Ab 1917 führte diese Organisation einen vorläufigen Stammbaum ein und suchte landesweit nach den Vizslas, die denen auf alten Zeichnungen am meisten ähnelten. Diese monumentale Aufgabe wurde erschwert durch die Kriegszeiten, in denen die meisten Jäger an verschiedenen Fronten dienten.Die Organisation konnte als Zuchtgrundstock drei Rüden und neun Hündinnen registrieren: die Rüden Fickó ( Dr. Stephan Nemes), Honvéd (Zeitschrift Nimród) und Rupp (Graf Stephan Széchényi). Die Hündinnen Laura (Franc Kasza), Rica (Daniel halka), Stanci (Janos Sass), Ara (Adalbert Blaskovick), Donna (Stephen Reményik), Miss (Dr. Ernest Kunzl) und Lidi, Kati und Borcsa, deren Besitzer ein gründendes offizielles unbekannt waren. Alle in Ungarn registrierten Vizsla stammen von diesem Grundstock ab.Baron Mihály Kende, Mitglied des Ungarischen Vizsla-Vereins und Mitwirkender des Blattes „Vizsla-Club“, einer Zeitschrift der offiziellen amerikanischen Zuchtvereinigung kaufte einen Rüdenwelpen aus dem Wurf von Honvéd und Miss, den ein Gefechtsgehilfe der Armee hatte. Baron Kende nannte den Hund „Tüzér“ =Kanonier.Der Lehrer Balázs Ötvös veröffentlichte im „Nimród“ eine Reihe ausgezeichneter Artikel über die Hühnerhunde und war der Erste, der diese „Magyar Vizsla“ nannte.

Am 29. Mai 1920 wurde die Vereinigung der ungarischen Magyar-Vizsla-Züchter gegründet von Dr. Kálmán Polgár, Graf Lászlo Esterházy, Elemér Petöcz und ihren Freunden. Im Herbst 1920 führte die Vereinigung die erste Feldsuche auf dem Gut des Grafen Vilmos Festetics in Toponar durch. Die Beteiligung war erschreckend hoch. Deshalb wurden nach dieser ersten Suche jedes Jahr zwei oder drei Suchen und eine Vorstellung der Hunde durchgeführt. Die Mitgliedszahl wuchs ständig und in kürzester Zeit hatte die Vereinigung landesweit Mitglieder. 1924 war ein erneuter starker Zuwachs zu verzeichnen, als vor den deutschen und englischen Vorstehhunden, die schon mehrere Preise gewonnen hatten, Hauptmann Karoly Baba’s Vizsla „Végvari Betyár“ Suchensieger wurde. 1930 vereinigte sich die Züchtergemeinschaft der Magyar-Vizsla Züchter mit dem nationalen Hühnerhund-Club. Der Fédération Cynologique International (FCI) wurde die Vizsla-Zucht 1935 bekannt. International wurde sie kurz vor dem 2.Weltkrieg. Die Königin Elena von Italien erwarb zwei Hunde, ebenso Kardinal Pacelli, der noch mit ihnen jagte, als er Papst Pius XII geworden war. Louis, Prinz von Monaco, der Vater Rainiers, kaufte „Végvári Bokrász“, der den ersten Preis bei der internationalen Riviera-Suche 1938 gewann, und „Potya von Hévizi“, die bei der Pariser Gebrauchshunde-Ausstellung 1939 unter den Hunderten von Anwärtern die Beste wurde. Die Züchtergemeinschaft erstellte 1920 den ersten Standard, ergänzte diesen 1935 und besserte ihn 1943 nach. In Ungarn waren 1944  5000 Vizslas registriert.Während der sowjetischen Besatzungszeit in Osteuropa wurden 80-90% der Vizslas in alle Himmelsrichtungen zerstreut.

In dieser Zeit und noch bis in die 50er Jahre hinein bemühten sich die Züchter verzweifelt, die Zucht fortzuführen. Unter den vielen Ungarn, die ihr Vaterland in dieser Zeit verließen war  Dus, der letzte Vorsitzende des Magyar Vizsla Vereins. Vor seiner Flucht vervielfältigte er das Zuchtbuch und die Sitzungsprotokolle, er vergrub die Original-Dokumente und schlug sich über die österreichische Grenze in die Freiheit durch. Während der Nachkriegszeit und dem Wiederaufbau wurden viele herrenlose Vizslas von Tierfreunden aufgenommen, aber ohne Zuchtbuch war es unmöglich, sie zu identifizieren. Eine der Bedingungen zur Aufnahme ins Zuchtbuch war ein Foto des Hundes, das zusammen mit einer genauen Beschreibung des Tieres ins Zuchtbuch kam.1956 wurde Kende Vorsitzender der neu gegründeten Zuchtvereinigung der Magyar Vizsla. Vizslas unbekannter Herkunft, die ein „sehr gutes“ Erscheinungsbild und eine „sehr gute“ Nase hatten, wurden registriert. Diese wurden wechselweise mit Hunden, die einen Stammbaum über 2-3 Generationen nachweisen konnten, eingekreuzt und dann wiederum mit einem Hund unbekannter Abstammung. Die Welpen wurden genauestens überwacht. Konnte in einem Wurf kein fremdartiger, andersartiger Bluteinschlag bemerkt werden, wurden die Elterntiere sofort ins Zuchtbuch aufgenommen. Die Welpen wurden ebenfalls registriert.So entstand die Grundlage für unsere heutige Vizslapopulation!(Übersetzung aus dem Buch :“ Your Vizsla“ von J:X:Strauz zbd J.E.Cunnigham, Denlinger Verlag, Fairfay, Virginia 1973)

Auszug aus dem Buch " Der Magyar Vizsla"

 
 
 
Ingeborg Caminneci

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